In keiner Besprechung zum Debütalbum von Jack Garratt wird unerwähnt bleiben, dass der junge Mann ganz oben auf der BBCListe „Sound Of 2016“ steht. Auch an dieser Stelle noch einmal Gratulation! Viel wichtiger als die medialen Vorschusslorbeeren ist jedoch das tatsächliche Endergebnis von „Phase“. Dafür gibt’s lauten Sonderapplaus und von VOLUME das Prädikat besonders wertvoll bzw. den Titel „Album der Ausgabe“.
Denn der Hipster aus dem beschaulichen Örtchen Little Chalfont im Herzen Englands beherrscht neben einer kultivierten Bartpflege auch die hohe Kunst der elektronischen Popmusik – ohne fremde Hilfe. Jack Garratt agiert live als absolut begnadeter Alleinunterhalter, spielt seine Instrumente wie Gitarre, Keyboard oder Schlagzeug alle selbst und singt dazu noch mit einer fantastischen Falsettstimme. Auf österreichischem Boden hat er dieses Ausnahmetalent zuletzt beim poolbar Festival 2015 unter Beweis gestellt. Respekt! Das gilt auch für seine Art und Weise, wie er Soul, Electro Pop, Blues, Dubstep, Breakbeat oder R’n’B zu einem spannenden weil kurzweiligen Klangerlebnis verbindet. Auf zwölf Songs präsentiert Jack Garratt seine künstlerische Bandbreite – immer wieder lässt er dabei sein musikalisches Genie aufblitzen. Zu den bereits bekannten Hits wie „Breathe Life“, „The Love You’re Given“ oder „Weathered“ gesellen sich auf „Phase“ weitere Kracher wie ein mitreißendes „Far Cry“, das heiße „Fire“ oder ein überraschendes „Surprise Yourself“. Fluch oder Segen, Vorschusslorbeeren hin oder her: Jack Garratt hat das Musikjahr 2016 gleich mit seinem ersten Langspieler bereichert. Das lässt mit großer Freude in die Zukunft blicken und weckt die Lust, den modernen Alleinunterhalter live zu erleben. Jetzt aber erst noch einmal Gratulation zum „Album der Ausgabe“. So viel Zeit muss sein… [PHIPS]