Dreieinhalb Jahre nach ihrem preisgekrönten Debütalbum veröffentlichen Macklemore & Ryan Lewis ‚This Unruly Mess I’ve Made‘. Wer darauf mehr Catchy-Tunes wie das vorab veröffentlichte ‚Downtown‘ hören möchte, könnte im ersten Moment etwas enttäuscht sein. Denn die Platte ist generell nicht so eingängig wie sein Vorgänger ‚The Heist‘. Dafür zeigt das Duo aus Seattle auf textlicher Ebene wieder einmal mehr, was es kann und alles drauf hat. Neben ernsten Themen wie Manipulation durch Massenmedien oder sozialer Ungerechtigkeit üben sie auch an sich selbst – wie der Titel schon verrät – unangenehme Kritik. Zwischendurch lockern Nummern wie ‚Dance Off‘ das Album etwas auf, bevor es bei Songs wie ‚White Privilege II‘ wieder ans Eingemachte geht.
Machklemore & Ryan Lewis halten der Gesellschaft und sich selbst einen Spiegel vor. Tief in der amerikanischen Einöde, in der das gute Stück in einer Hütte fernab der Zivilisation produziert wurde, fanden die beiden Herren dabei wieder zu ihren Ursprügen zurück: ‚Musik machen, nicht weil wir es mussten, sondern weil wir es unbedingt wollten. Ich hatte vergessen, wie das geht. Keine Angst vor der Plattform zu haben, auf der wir standen‘, verrät Macklemore.
Raus kam dabei ‚This Unruly Mess I’ve Made‘, eine durchaus solides zweites Album, das musikalisch vielleicht einen Tick eingängiger hätte ausfallen können, dafür textlich umso stärker daherkommt. [DARK]