Audio88 & Yassin sind die Lieblingsrapper deiner Lieblingsrapper. Oder das Gewissen von HipHop. Denn alles, was ihnen an der Szene und dem Rest der Welt gegen den Strich geht, wird durch ihre größten Waffen – Sarkasmus und Ironie – entlarvt und an den Pranger gestellt. Peinliche Image-Rapper kriegen genauso ihr Fett weg wie Internet- Opfer und „Ich bin kein Rassist, aber“-Sager. Dass sie in ihren Songs unterschiedliche Rollen einnehmen, clever über sich selbst lachen wie in „Jammerlappen“ und dabei dennoch an den ungeschriebenen Gesetzen des Battle-Rap festhalten, macht die Texte so unterhaltsam. Was sich kompliziert anhört, lassen die beiden verdammt einfach klingen. Die Refrains werden nur auf die am langsamsten stampfenden Beats gerotzt, die es in Berlin gibt. Hier hätte zwar mehr Abwechslung gut getan – aber das wird ebenfalls ironisch thematisiert und so fängt sich auch der Musikkritiker seine „Schellen“. Sympathischer kann man die Verachtung an der Zivilisation in acht Tracks nicht ausdrücken: Wer die Menschheit hasst, muss Audio88 & Yassin lieben. [BEDA]