Nach ihrem gefeierten selbstbetitelten Debüt zog sich die neue Indie-Folk-Hoffnung (a.k.a. Neil Foot, Ben Connolly und Kelvin Barr) in einen verlassenen Holzschuppen in den Bergen ihres Heimatorts Wicklow im Osten Irlands zurück, um am Nachfolger zu arbeiten. Eine absolut richtige Entscheidung, denn wie irischer Whisky seine Zeit zum Reifen braucht, verhält es sich auch mit dem zweiten, angeblich immer schwierigen Album – vor allem im Indie-Folk, der nur zu gern schnell mal in die schöne Belanglosigkeit abdriftet. Im „Haven“, wie die zum Homestudio umfunktionierte Hütte getauft wurde, fand das Trio die Zeit und die Ruhe, um auf Album Nummer Zwei diese besagte Belanglosigkeit souverän zu umschiffen. Der Langspieler gestaltet sich ganz im Sinne seines Entstehungsortes wie eine Waldlichtung in der Dämmerung. In einer süß-melancholischen Grundstimmung gibt es immer wieder Neues zu entdecken, neue Impulse über die nachgedacht werden muss. Wie das Wild trauen sie sich vorsichtig aus dem Wald, um auf der noch schwach erleuchteten Lichtung schutzlos, verletzlich und sehnsüchtig ihr Innerstes zu offenbaren. Dabei legen sie beinahe alle Scheu ab und experimentieren mit Samples aus organischen Sounds rund um den ‚Haven‘. Aufregend in einer kühlen Unaufgeregtheit, bedrückend in der federleichten Atmosphäre einer selbstbewussten Emotionalität. Schön! [AMY]
— Amy Mahmoudi All The Luck In The World
A Blind Arcade
Lautstärke
Shortcut Als ATLITW den Wald verließen...
Highlight 'Landmarks'
Connection Mumford & Sons, Mighty Oaks