
Steel Seed lässt einige Assassinen alt aussehen
Vermutlich ist bei einigen von euch der Titel Steel Seed von Storm in a Teacup bereits auf dem Radar. Für alle anderen ein kurzes Recap: Ein weiblicher Roboter und dessen Drone schleichen sich durch eine düstere Sci-Fi Welt und versuchen dabei die Welt zu retten. Eine unterhaltsame, teilweise fordernde Kombination, die das Genre zwar nicht neu erfindet, aber uns an einigen Punkten abholt. Hier kommt also Steel Seed.
In Steel Seed übernehmt ihr die Kontrolle über eine fix vorgegebene Protagonistin Zoe. Diese wacht in ihrem Roboterkörper, etwas orientierungslos, auf. Eine Drohne, Koby genannt, erklärt ihr kurzerhand dass sie gemeinsam die Welt retten müssen und da nicht viel Zeit für Diskussionen oder Drehbuch über war akzeptiert Zoe ihr Schicksal und schleicht sich fortan durch die Sci-Fi welt.
Dabei entdeckt Sie unterschiedliche Gebiete, von Kühlaggregaten bis hin zu überschwemmten Seelandschaften. Alle sehen für die Unreal Engine optisch gut aus, obwohl immer ein leichter Beigeschmack von Indie-Titel mitkommt. In diesen Welten schleichen wir an Feinden vorbei oder überwältigen diese oder müssen in teilweise aufwendigen Parcours Routen unseren Weg durch die Spielewelt finden. Bei beiden steht uns Korby mit seinen Fähigkeiten zur Verfügung, aber dazu später mehr. Mit Ausnahme von zahlreichen Feinden treffen die beiden Abenteuer:innen aber nur auf eine Handvoll anderer Bewohner des Planeten. Das fördert zwar das Gefühl der Isolation, mach die Welt aber in Summe trotzdem etwas lebloser als sie sein müsste.
Die Welt von Steel Seeds wirkt zwar wie eine Open World, ist aber durch ein lineares Tunnelsystem vorgegeben. Das bedeutet ihr findet von Zeit zu Zeit Checkpoints, an denen Ihr einen der drei Speicherslots nutzen könnt, euch heilen, verbessern, neue Outfits oder Munition kaufen könnt. Außerdem könnt ihr zwischen diesen Schnellreisen. Das benötigt ihr einerseits um in das Zentrale Hub nach einer Erkundungstour zurückzukommen und andererseits um bereits besuchte Gebiete erneut erkunden zu können.
Dabei unterscheiden sich die Gebiete in zwei wechselnde Abschnitte: Parcours-Routen oder Stealth-Abschnitte mit Feinden. In beiden werden euch kletterbare Abschnitte mit gelb leuchtenden Leds hervorgehoben. Diesen müsst ihr vor allem beim Klettern einfach folgen um weiter voranzuschreiten. Dabei variiert man simples Wandklettern, balanciert über schmale Abgründe, vollführt Wandläufe und Rutscheinlagen. All diese Aktionen sind flüssig umgesetzt und machen auch Spaß. Einen Minuspunkt gibt’s aktuell noch (vor Patches), denn oftmals funktioniert unser Doppelsprung nicht oder Zoe hält sich nicht an Vorsprüngen fest. Dann heißt oft frustriert zurück zum Start.
Für Steel Seed stehen euch drei Schwierigkeitsgrade zur Verfügung. Diese haben extremen Einfluss auf die Stealth und Kampfabschnitten. Denn je höher der Schwierigkeitsgrad umso eher müsst ihr auf (vorbei)schleichen als direkte Konfrontation setzen. Gerade auf schweren Schwierigkeitsgrad besiegen euch die Feinde in wenigen Treffern. Ihr könnt euch daher von Deckung zu Deckung schleichen oder in Cybergras, das euch unsichtbar macht, verstecken. Dann könnt ihr Gegner mittels pfeifen zu euch locken oder direkt ein Attentat ausführen. Letzteres ist auch möglich wenn ihr von Oben auf Gegner springt. Das Gegnerbild variiert dabei von simplen Nahkämpfern, Schildträgern, Fernkämpfer, Explodierende Kamikazerobotern, Sicherheitstürmen und übermächtigen Biestern. Diese werden teilweise großzügig in den Arenen platziert und es obliegt dann euch eine ideale Route zu finden.
Sowohl während des Parcours, wie auch im Kampfe steht uns Koby zur Verfügung. Der kann mit einigen Konsolen interagieren oder Schalter abschießen um für uns den Weg zu Ebnen. Außerdem schaltet ihr mit der Zeit mehr Munitionstypen und eine höhere Anzahl frei um euch mit Spezialgadgets wie Minen oder Kopfschüssen den Weg zu Ebnen.
Damit ihr euch Upgrades für Zoe und Korby leisten könnt müsst ihr zahlreichen Glimmer von Feinden oder in der Spielewelt finden. Außerdem gibt es für jede Fähigkeit eine Art Herausforderung um dieses Freizuschalten. Teilweise sind diese gekoppelt an Erkundungsitems wie Dataterminals oder Ember-Daten.
Das Spiel hat mittlerweile eine Sprachausgabe in Englisch, Deutsch, Spanisch, Italienisch, Französisch und Russisch und bietet Untertitel bzw. Menüführung in Englisch, Deutsch, Portugiesisch (Brasilien), Japanisch, Russisch, Traditionell Chinesisch, Vereinfachtes Chinesisch, Spanisch, Koreanisch, Italienisch und Französisch. Wir haben hierbei Englisch und Deutsch ausprobiert und sind mit der Synchronisation zufrieden.
Steel Seeds erscheint für Playstation 5, Xbox Series X/S und Microsoft Windows und ist für aktuell für etwa 39€ erhältlich.
Fazit
Bei Steel Seed liefert man einen soliden Start ins Stealth Gameplay. Allerdings hebt es sich kaum von anderen bereits auf dem Markt vorhandenen hervor. Der stilvolle Grafikstil mit Abzug der eher kargen Spielwelt, die unterschiedlichen Fähigkeiten sind interessante Einflüsse am Spielkonzept, aber letztendlich zu geringfügig, um einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Sicherlich nicht das schlechteste Stealth Game am Markt aber auch definitiv nicht das Beste. Abhängig von zukünftigen Patches gegen die Kinderkrankheiten, sowie der Preispolitik wird es sich zeigen ober mehr Spieler in den Genuss von Steel Seeds kommen werden. Wir suchen mal die restlichen Sammelobjekte.
— Fabian PadrtaDas Gute
+ Spielzeit/Umfang und Preis/Leistung
+ Stealth Umsetzung
+ Parcours Routen
Das Schlechte
- Karge Spielewelt
- Mittelmäßige Storyline
- Hebt sich kaum von anderen Stealth Spielen hervor
- Kinderkrankheiten (Werden hoffentlich durch folgende Patches behoben)