
Ghosts of Animus
Assassin's Creed Shadows Review
Big in Japan soll es dieses Mal bei Assassin’s Creed werden. Denn Shadows schickt uns ins feudale Japan und ihr dürft nicht nur einen sondern gleich zwei Protagonisten auf ihren Missionen und Attentaten begleiten. Viele Spieler fragen sich bereits wohin die Reihe weitergeht und wir haben für euch druckfrisch die Infos am Start.
Zählt man Assassin’s Creed Mirage als kurzen Exkurs so zählt Valhalla zum letzten großen Assassin’s Creed Titel aus dem Hause Ubisoft. Nun tauschen wir Vikinger und Plünderei durch Samurais, Shinobis und den Krieg um Japans Herrschaft. Wir haben nach etwa 40h auf Level 39 die Credits von Assassin’s Creed Shadows auf dem höchsten Schwierigkeitsgrad erreicht und wollen euch nun von unserer Reise berichten. Setzt euch und lest.
Der Release von Assassin’s Creed Shadows bringt erstmalig das Animus-Hub über das ihr den Titel starten könnt. Hier findet ihr die vorherigen Spiele beginnend mit dem ersten Titel Origins, der nach der davor bekannten „Desmond-Saga“ erschienen ist. Neben Origins reihen sich Odyssey, Valhalla, Mirage und Shadows in die Zeitleiste, die im Hub als Erinnerungen benannt werden, ein. Über den Hub erlangt ihr einen kurzen Überblick über die Spiele und könnt diese erwerben, runterladen oder starten je nachdem ob ihr diese bereits besitzt und runtergeladen habt. Wer die Serie verfolgt wird sich auch erinnern, dass bisher lediglich direkte Nachfahren eines Protagonisten dessen Erinnerungen nacherleben durften. Der Hub wirft somit die Frage auf ob dieses Fundament in Zukunft gekippt werden soll, oder nichts direkt mit der Spieleerfahrung zu tun hat. Neben den Erinnerungen bietet der Hub spieleübergreifende Herausforderungen und Belohnungen und soll laut Ubisoft auch noch in Zukunft für einige Überraschungen sorgen. Wir sind gespannt.
Nachdem wir Assassin’s Creed Shadows ausgewählt haben starten das Spiel und man bietet uns eine Fülle an persönlich anpassbaren Features an. Die Klassiker, wie unseren bevorzugten PS5 Mode oder die Sprachauswahl und ähnliches brauchen wir nicht extra eingehen. Ihr könnt eine Grundschwierigkeit wie Einfach, Mittel und Schwer wählen. Diese geben euch aber lediglich ein empfohlenes Grundsetup vor, welches ihr anschließend noch persönlich anpassen könnt. Das betrifft Zielhilfen, Quicktime Events, die Erkennbarkeit von eurem Protagonisten in feindlichen Zonen und und und.
Dabei finden wir den geführten Erkundungsmodus essentiell. Ein Großteil des Spielerlebnis lebt, wie schon in den vorherigen Teilen, davon, dass ihr die Spielewelt erkundet und mithilfe der Hinweise den richtigen Ort für eine Quest herausfindet. Der geführte Erkundungsmodus nimmt euch quasi diese Option weg und zeigt euch direkt wohin ihr euch begeben müsst. Solltet ihr wirklich einmal nicht weiter wissen hilft euch nämlich ein anderes Gameplay Element, das wir euch später noch näherbringen. Als zweites wichtiges Element gibt es den Kanon-Modus. Ihr dürft nämlich in Dialogen selbst entscheiden welche Option ihr gerne wählen möchtet. Der Kanon-Modus wählt automatisch die von Ubisoft präferierte Auswahl für euch. Wir haben uns persönlich gegen die geführte Erkundung und den Kanon-Modus entschieden.
Dann endlich startet unser Abenteuer und es folgen Zwischensequenzen und erste Gameplay Einlagen. Hier zeigt uns das Spiel bereits auf was wir uns optisch freuen können. Denn grafisch sieht Assassin’s Creed Shadows sowohl in den filmreifen Sequenzen wie auch im normalen Gameplay einfach schön aus. Dabei orientiert man sich, wie für die Reihe üblich, detailliert an Landschaft und Architektur. Eine weitere Besonderheit von Shadow sind die vier Jahreszeiten, wodurch ihr Japan sowohl frisch blühend wie auch in einer kompletten Schneelandschaft sehen könnt. Dabei helfen uns die Umwelteinflüsse bei der Wahl unserer Strategie.
Im Winter können unsere Schneefußspuren leichter von Feinden erkannt werden, wohingegen im tobenden Gewitter man uns dafür weniger leicht sieht oder unsere lauten Schritte merkt. Chapeau an Ubisoft für diese Features. Einziger Minuspunkt auf hohem Niveau ist dabei, dass weder wir noch die NPCs im Spiel einen Wintermantel brauchen.
Viel diskutiert und angekündigt wurde auch das Versteck. Dieses schaltet ihr im Zuge der Story frei und könnt dort eure Liga formen und entsprechend ausbauen. Der Editor erlaubt euch frei ein gewisses Areal mit Gebäuden, Bäumen und auch Tieren zu bestücken. Das finden wir persönlich lieb und nett, auf der anderen Seite hat es überhaupt keinen Einfluss wie ihr euer Versteck gestaltet, denn es bleibt Kosmetik. Wichtig hingegen ist lediglich das ihr ein Gebäude baut und verbessert, wo und wie das ganze platziert wurde ist maximal für euren Fußweg interessant. Schade irgendwie. Zum Ausbau benötigt ihr Ressourcen die ihr auf eurer Reise findet oder in bestimmten feindlichen Zonen finden könnt. Dafür stehen euch Späher zur Verfügung, die ihr zum Bergen der Ressourcen vormerken könnt. Pro Jahreszeit habt ihr eine gewisse Anzahl an Spähern zur Verfügung. Die Anzahl könnt ihr im Laufe des Spieles erhöhen oder verwendete Späher durch Geld wieder einsatzbereit „kaufen“.
Neben Ressourcen für den Ausbau des Verstecks findet ihr außerdem Material zum Verbessern eurer Ausrüstung beim Schmied, den ihr ebenfalls später in eurem Versteck freischaltet. Dort könnt ihr einzelne Elemente auf euren aktuellen Spielerlevel hochstufen. Da ihr zwei Protagonisten versorgen müsst, bedeutet das auch doppelt so viele Materialien, wobei jeder Protagonist sein eigenes Material verbraucht. Lediglich beim Geld geht euch da vielleicht die Puste aus.
Je nach aktueller Mission habt ihr freie Auswahl oder müsst einen der beiden Protagonisten aufgrund von Story oder Gameplaymechaniken auswählen. Ihr könnt zwischen Naoe, einer Shinobi, die eher in die Gameplay Kategorie Assassine fällt und Yasuke, einem Samurai, der uns mehr an die Vikinger-Ära erinnert, auswählen. Wir selbst erwischen uns oft beim Abwiegen, ob wir gerade denken, dass Schleichen oder brachiale Gewalt gefordert ist. Ihr levelt beide Charaktere synchron hoch und könnt aus jeweils eigenen Ausrüstungen, Waffen und Fähigkeiten wählen. Außerdem bringen beide ihr eigenes speziales Gameplay Element mit sich.
Naoe hat einen Kletterhaken mit dem sie leicht auf höhere Punkte klettern kann und sich im Parkour über die Spielewelt schwingen kann. Yasuke hingegen kann durch manche verschlossene Türen durchbrechen, sowie schiebbare schwere Objekte verschieben.
Fast jede Aktion in der Open-World bringt euch Erfahrungspunkte, wodurch euer Level steigt. Ihr erhaltet aber auch Meisterschaftspunkte für den Fertigkeitsbaum durch bestimmte Ereignisse, wie beispielsweise das Eliminieren von bestimmten Zielen. Doch diese Punkte allein reichen nicht aus.
Ihr müsst zusätzlich im Wissensrank steigen um die obersten Fähigkeiten eines Fertigkeitsbaums freischalten zu dürfen. Dazu gibt es bestimmte Open World Ereignisse, wie das Beten oder Sammeln von Schriften in Tempel oder das Absolvieren von Parkours, Kofun (Kampftechniken als Yasuke) und Kuji-Kuri (Mediationsmethode als Naoe).
Assassin’s Creed Shadows vorbestellt, der bekommt zusätzlich die Quest „Hundeleben“ und die erste Erweiterung Krallen von Awaji. Das Spiel wird in drei Editionen für PS5, Xbox Series X/S, Ubisoft+, Amazon Luna, Mac und Windows PC erscheinen:
Standard Edition (physisch & digital) für etwa 69,99-79,99 €
Special (physisch) bzw. Digital Deluxe Edition (digital) etwa 79,99-99,99 €
Collector’s Edition (physisch) die aktuell aber vergriffen ist
Fazit
Ohne zuvor näher auf die Story eingegangen zu sein möchten wir im Fazit dennoch erwähnen, warum diese einen Einfluss auf die Punktevergabe hat. Denn nimmt man alle zuvor erwähnten Aspekte zusammen, wundert man sich vielleicht über die nur durchschnittliche Bewertung. Das liegt aber mitunter daran, dass man uns auch nur eine durchschnittliche, belanglose Storyline geboten hat. Denn selbst nach 40h Spielzeit sind wir ein bisschen enttäuscht warum dieses Spiel Assassin’s Creed im Namen tragen darf bzw. überhaupt muss. Wir reiten hier auch nicht auf der „Das ist nicht wie die alten Assassin’s Creed“ Welle, sondern sind durchaus offen für Neues. Trotzdem hat unserer Meinung nach gerade bei diesem Titel der Name nichts verloren.
Dennoch hat sich Ubisoft in einigen Punkten wieder einmal selbst übertroffen. Grafik, Jahreszeitenaspekte, Unmengen an Inhalte mit denen man unzählige Stunden in der Spielewelt verbringen kann sind die größten Stärken von Shadows.
Den Mix der beiden unterschiedlichen Gameplay Stiles von Shinobi und Samurai finden wir auch interessant, auch wenn das Konzept nicht an allen Stellen voll aufgeht. Wer somit also auf ein Assassin’s Creed aus soll hier ganz klar die Finger lassen. Wer hingegen noch nicht genug von Open World Bespaßungen hat und das Japan Setting noch interessant findet kommt hier voll auf seine Kosten.
— Fabian PadrtaDas Gute
+ Rießige Open World
+ Spielzeit und Umfang
+ Grafik, Wetter und Jahreszeitenwechsel
Das Schlechte
- Keine „Assassin’s Creed“ würdige Storyline