
Hey Mann, wo ist meine Goromaru?
Like a Dragon – Pirates of Hawaii Review
Wer sind wir? Die Goro-Piraten! Im fünften Ableger unter dem Titel Like A Dragon nimmt sich das Spiel einmal wieder nicht zu ernst und holt unseren alten Bekannten Goro Majima als spielbaren Charakter zurück auf den Bildschirm. Wie der Titel bereits verrät geht es wieder nach Hawaii doch diesmal mit einem besonderen Kniff. Als neuer Captain über ein Schiff dürft ihr frische Piratenluft schnuppern. Das bedeutet geballte Ladung in Aktion zu Wasser und an Deck. Wer Goro bereits kennt weiß auch das der „Mad-Dog“ für ausreichend Schabernack zu haben ist. Wir haben uns Like a Dragon – Pirates of Hawaii näher angesehen.
Gleich zu Beginn wollen wir uns als mittlerweile Fans des Franchise outen. Denn seit die schräge Serie nach Europa herüber geschwappt ist durften wir bereits zahlreiche Stunden damit verbringen. Umso besser für euch, denn damit bekommt ihr einen eventuell geblendeten Überblick, aber auch die beinharte Realität im Vergleich zu anderen Titeln.
Like a Dragon – Pirates of Hawaii schließt geschichtlich nach Like a Dragon – Infinite Wealth, der letztes Jahr erschienen ist, an. Allerdings sind für neue Spieler so gut wie keine Vorkenntnisse notwendig. Die Geschichte ist eher als Nebenschauplatz zu verstehen und erzählt ein ganz eigenes Abenteuer an teilweise bekannten Orten aus Infinite Wealth. Auch bekannte Chraktere der Serie tauchen als Teil der Geschichte oder DLC-Features auf. Allen voran ist unser Hauptprotagonist Goro Majima, den einige von euch vielleicht noch aus der Yakuza-Reihe von Ryu Ga Gotoku Studio kennen. Der ehemalige „Mad-Dog“ wird ohne Gedächtnis an den Strand einer kleinen Insel in Hawaii angespült. Gerettet vom Jungen Noah stolpern beide kurzerhand in ein Piraten Abenteuer voller Gefechte, Schiffschlachten und nicht zuletzt der Suche nach dem wohl größten Piratenschatz. Wer sind wir? Die Goro-Piraten.
Das Ryu Ga Gotoku Studio seine eigene Serie liebt merkt man alleine daran, das für diesen Titel ein eigenes Lied mit Ohrwurmfaktor komponiert wurde. Das „Goro Pirates Anthem“ läuft nicht nur im Pausenmenü rauf und runter, sondern kann auch in zahlreichen Trailern und Musikvideos zum Spiel gehört werden. Alle Achtung!
Wie zuvor erwähnt kann Pirates of Hawaii als entkoppelter Titel zur Serie gesehen werden. Das zeigt sich für uns auch daran, das neue und andere Gameplay Elemente ausprobiert wurden. Wer Yakuza – Like a Dragon oder Like a Dragon – Infinite Wealth gespielt hat kennt die rundenbasierenden Kämpfe in der neuen Reihe. In Pirates of Hawaii geht man aber wieder zurück zum Brawler-Kampfstil, ähnlich der Yakuza Reihe bzw. den beiden Nebenschauplätzen Like a Dragon – Ishin! Und Like a Dragon – The Man who erased his Name. Das heist wieder ordentlich Buttonmashen bis der Controller glüht.
Dabei stehen Goro im weiteren Spielverlauf zwei unterschiedliche Kampfstile, die aber ähnliche Features mit sich bringen. Ihr beginnt mit dem „Mad-Dog“ Kampfstil. Dieser ist ein eher flotter Stil und lebt von schnellen Bewegungen, Sprüngen und dem ultimativen Angriff, bei dem ihr mehre Klone von euch erstellen könnt. Auch unterschiedliche Spezialangriffe, für die ihre eure sogenannte Heat-Leiste befüllen müsst, stehen euch zur Verfügung.
Ihr könnt, sobald ihr diesen freigeschalten habt, während eines Kampfes per Knopfdruck in den zweiten Stil wechseln. Im „Sea-Dog“ Stil wechselt ihr nicht nur euer Outfit in die Piratentracht, sondern zückt auch zwei Säbel. In diesem stark vom Piratenleben inspirierten Spielstil schnetzelt ihr euch durch die Feinde, zieht euch später per Haken zu ihnen hin oder feuert mit eurer Pistole einen Fernangriff. Auch hier gibt es zahlreiche Spezialangriffe mittels Heat-Leiste. Doch das besondere sind vermutlich eure gottgleichen Fähigkeiten. Findet ihr nämlich das Erste von insgesamt vier mystischen Instrumenten könnt ihr auch im Sea-Dog Stil einen ultimativen Angriff ausführen, bei dem euch die Götter der See zur Unterstützung kommen.
Aber auch zur See werden Schlachten ausgetragen. Denn ein weiterer wesentlicher Bestandteil von Pirates of Hawaii sind die Seeschlachten. Nennt ihr nämlich erst einmal euer Schiff, die Goromaru, eurer Eigen könnt ihr in unterschiedlichen Seekarten für Furore Sorgen und gegen feindliche Schiffe antreten. Auch hier gleich vorne weg. Bei Pirates of Hawaii geht es nicht um Authentizität sondern Spaß an der Sache, daher fallen die Seekämpfe auch wesentlich simpler aus, als bei manchen anderen Piratenspielen. Prinzipiell stehen euch Back und Steuerbordseitig Kanonen zur Verfügung. Am Bug befindet sich ein Maschinengewehr-geschütz. Außerdem könnt ihr als Kapitän das Steuer verlassen und selbst mittels Raketenwerfer feindliche Schiffe attackieren.
Alle Aktionen verbrauchen aber Ressourcen oder brauchen eine gewisse Aufladezeit bis sie wieder aktiviert werden können. Beim Manövrieren eures Schiffs könnt ihr einen Boost, bei dem ihr quasi Raketen an eurem Heck zündet, vollführen um Angriffen auszuweichen oder schneller voranzukommen. Außerdem könnt ihr bei gezündetem Boost auch um die Kurve driften um so mit einer Links-Rechts-Kombi ordentlich Schaden am feindlichen Schiff zu verteilen. Ab und zu kommt ihr in die Gelegenheit nach einem Schiffskampf das feindliche Schiff zu Entern. Hier kämpft ihr mit eurer Crew analog zu den vorher erwähnten Kampfstilen gegen die feindliche Besatzung.
Ihr könnt natürlich wie in den anderen Teilen euch selbst, sowie eurer Schiff verbessern. Für euch selbst benötigt ihr einerseits Geld und andererseits ausreichen Piratenpunkte, die ihr durch das Absolvieren von Aufgaben bekommt. Dabei geht es von Dingen, die ihr ganz natürlich bekommt wie etwa bestimmte Anzahl an Schritten zu vollführen, über zahlreiche Minispiele, die es teilweise bereits in den vorherigen Spielen gab, bis hin zu besonderen Events wie das Auffinden von Schätzen auf den einzelnen Inseln. Anschließend könnt ihr eure Punkte in die einzelnen Skill-Elemente investieren umso stärker zu werden und euch größeren Herausforderungen stellen zu können.
Natürlich könnt ihr auch euer Schiff durch finanzielle Mittel verbessern. Aber das ist noch nicht alles. Denn in Mithilfe von Julies-Werkstatt, die ihr vielleicht auch aus den vergangen Teilen kennt, könnt ihr neue Waffen für euer Schiff oder Ausrüstung für Goro herstellen. Vorausgesetzt ihr habt neben dem notwendigen Kleingeld auch die Materialien. Diese findet ihr in der Spielewelt auf der Straße, könnt sie käuflich erwerben oder sammelt sie als Treibgut auf See auf. Auch hier zeigt sich eine Bandbreite von Kanonenkugeln bis hin zu Lasern. Also alles bitte nicht so ernst zu nehmen.
Für Goro könnt ihr neue Raketenwerfer oder Ringe schmieden. Letztere erhaltet ihr auch fürs Absolvieren von einigen Aufgaben oder als Schatz bei Erkundungen. Ihr könnt euch bis zu 10 Ringe gleichzeitig anlegen und euch damit passive Verbesserungen holen.
Ein zweiter wesentlicher Bestandteil eurer Goromaru ist eure Crew. Diese erweitert ihr durch das Rekrutieren mittels Crewaufgaben oder als Belohnung für Nebenmissionen. Wer besondere Crewmitglieder möchte sollte ein Auge auf die DLCs haben, denn die bieten euch zusätzlich alte Bekannte der Serie.
Die Crewmitglieder sind in Bronze, Silber und Gold gestaffelt (bisher haben wir keine Platinmitglieder entdeckt). Je nach Typ können sie durch das Absolvieren von Kämpfen Erfahrungspunkte sammeln und einen bestimmten maximalen Level erreichen. Je höher der Level umso stärker sind diese je nach gewählter Position auf Schiff oder Kampfreihen beim Entern.
Wie kommt ihr an Geld? Ihr findet zahlreiche Schätze beim erkunden einzelner Inselgruppe oder sammelt Kopfgeld für das Besiegen von bestimmten Gegnern ein.
Später habt ihr auch die Chance im Piraten-Kolosseum, analog Kolosseums andere Teile, in Kämpfen anzutreten und euch so euer Gold zu verdienen.
Ein weiteres interessantes Element ist das Anpflanzen von Ressourcen mit denen ihr in einem Kochminispiel unterschiedliche Gerichte herstellen könnt. Von Speisen für Tiere, über Getränke bis hin zum mehrgängigen Buffet für eure Crew ist alles dabei. Apropos Tiere, auch diese lassen sich sammeln und zu einer Art Streichelzoo Minispiel erweitern.
Natürlich wär es kein Ryu Ga Gotoku Studio Spiel wenn es nicht Unmengen an Nebenkontent für euch zu sammeln, absolvieren und erleben gäbe. Wir haben jetzt nur ein paar der Aktionen erwähnt, aber ihr werdet im Wesentlichen vieles aus den vorherigen Teilen wiederentdecken können. Neben Darts, Karaoke und Dragon-Kart findet sich auch ein neues Minispiel bei dem ihr mit Baseball auf Fässer schießt um diese explodieren zu lassen und so große Punktekombos zu schaffen. Aber auch Nebengeschichten, Dialoge, die zuvor erwähnten Kopfgelder, Fotosafaries und vieles mehr werden euch in Like a Dragon – Pirates of Hawaii angeboten.
Like a Dragon – Pirates of Hawaii erscheint für last und current Gen. Ihr könnt es also auf PS4, PS5, Xbox One, Xbox Series X/S und Steam erwerben und spielen. Dabei erscheint das Spiel in drei Editionen:
- Standard Edition (physisch & digital) für etwa 59,99 €
- Deluxe Edition (digital) für etwa 74,99 €
- Collector’s Edition (physisch) für etwa 129,99 €
Außerden gibt es gerade im eine DEMO von Like a Dragon – Pirates of Hawaii.
Hier könnt ihr euch vorab mit dem Spiel auseinandersetzen um zu Überprüfen ob es euren Geschmack trifft.
Fazit
Like a Dragon – Pirates of Hawaii bietet uns wieder eine Fülle an Unterhaltung und darauf kommt es vermutlich am meisten an. Eine interessante und witzige Hauptgeschichte, sowie zahlreiche Nebenschauplätze machen das Spiel aus. Natürlich gibt es auch wieder Unmengen an Inhalten die ihr quasi nebenbei erlebt oder am Ende grinden könnt, wenn ihr das wollt. Die beiden Kampfstile sind unterhaltsam, unrealistisch und genial zugleich. Quasi hinter jeder Ecke winkt für euch eine Belohnung. Ob für Kenner der Serie oder für neue Spieler. Wenn ihr Lust auf Brawler Aktion und Seeschlachten habt, bei denen Humor und Spielespaß und weniger Realismus an erster Stelle steht werdet ihr hier fündig. Teil des Schiffs, Teil der Crew, willkommen auf der Goromaru.
— Fabian PadrtaDas Gute
+ Rießige Open World (Mischung aus alten und neuen Inhalten)
+ Spielzeit und Umfang
+ Alte und neue Charaktere, die authentisch wirken
+ Zahlreiche Ingame-Aktivitäten
Das Schlechte
- Gefühltes Last Gen Niveau